Sicherheit beim Slacklinen

Um euch selbst beim Slacken, aber auch außenstehende Personen in der Nähe nicht zu gefährden, solltet ihr unbedingt folgende Regeln beachten:

Vor und während des Slacklinens

  • Bitte nie Wege mit Slacklines kreuzen, nehmt Rücksicht auf andere Menschen und Tiere.
  • Neben dem Schutz von Bäumen vor der Slackline, können herunterfallende Äste und umstürzende Bäume eine Gefahr für dich darstellen. Daher gilt auch hier die dringende Empfehlung, nur an und unter gesunden Bäumen zu slacklinen.
  • Das Material der Slackline sollte von Abrieb und Beschädigung geschützt werden („Padding“).
  • Wenn jemand auf der Slackline steht, darf die Line nicht berührt oder darüber gestiegen werden.
  • Achtet darauf, dass sich keine Personen oder Tiere im Sturz- oder Absprungbereich befinden. Insbesondere bei längeren Slacklines empfiehlt es sich, eine zweite Person darauf achten zu lassen, dass sich keine Kinder, oder Tiere unbemerkt von hinten nähern!
  • Slackline nicht unbeaufsichtigt lassen!
  • Bei Einbruch der Dämmerung sollte abgebaut werden, da Passanten (z.B. auch Fahrradfahrer) die Slackline nicht rechtzeitig sehen könnten und es so zu schweren Unfällen kommen kann.
  • Kündigt sich ein Sturm oder Gewitter an, baue deine Slackline ab. Bereits ein etwas kräftigerer Wind ist ausreichend, um eine längere Slackline in Schwingung zu versetzen. Durch Resonanz verstärken sich diese Schwingungen. Was zunächst noch faszinierend aussieht und interessante Geräusche macht, kann völlig außer Kontrolle geraten. Oftmals ist dann das gefahrlose Abbauen nicht mehr möglich. Materialbruch und Personenschäden sind dann nicht mehr auszuschließen. Bei leichtem Wind helfen Windstopper, um Schwingungen zu reduzieren.

Material

  • Beziehe deine Ausrüstungsgegenstände nur aus vertrauenswürdigen Quellen. Hüte dich vor vermeintlich günstigen Produkten großer Vertriebsplattformen (Aliexpress, Amazon, eBay …), hier wurden in der Vergangenheit auch Produktfälschungen minderwertiger Qualität angeboten. Gutes Equipment bekommst du von spezialisierten Slackline-Shops mit guter Reputation. Bewährt haben sich auch vereinzelt Teile aus dem Industrie-, Rigging-, Kletter- und Marinebereich, zum Beispiel Rundschlingen, Schäkel und Seile. Durch den Kauf von Equipment in Slackline-Shops unterstützt du deren Engagement und Innovationstätigkeit für die gesamte Szene!
  • Baumärkte und Discounter bieten gelegentlich Einsteiger-Sets zum Slacklinen an. Oftmals sind diese nur auf den ersten Blick preisgünstig. Hier mangelt es nicht selten an ausreichendem Baumschutz, oder der Qualität der Ratsche. Auch die Bänder machen oftmals mangels guter Dynamik und Haptik beim Laufen keinen Spaß.
  • Hinterfragt vor einer Anschaffung kritisch, ob das Material für den von euch vorgesehenen Einsatz geeignet und ausreichend dimensioniert ist.
  • Prüfsiegel und Zertifizierungen (TÜV-geprüft, DIN 79400, GS geprüfte Sicherheit, CE-Konformitätserklärung etc.) können eine Entscheidungshilfe sein, stellen jedoch nicht zwangsläufig ein Qualitätskriterium dar. Bevor du darauf vertraust, informiere dich über deren Bedeutung und Aussagekraft. Ein in Kleinserie gefertigtes Teil, ohne jeglichen Aufdruck kann unter Umständen mindestens genauso gut, oder sogar besser sein.
  • Fast alle Komponenten eines Slacklinesystems sind mit Angaben zur maximalen Arbeitslast (WLL) und minimalen Bruchlast (MBS), sowie dem dazwischenliegenden Sicherheitsfaktor (SF) gekennzeichnet. Diese gelten jedoch nur unter idealen Voraussetzungen! Nicht jeder Hersteller kann eine gleichbleibende Fertigungsqualität gewährleisten und es gab auch schon Einzelfälle, in denen diese Angaben falsch, oder in der Realität um Größenordnungen vom Sollwert abwichen!
  • Aluminiumkarabiner aus dem Kletterbereich haben in einem Slacklinesystem nichts verloren. Während Karabiner beim Klettern üblicherweise nur kurzzeitigen Kraftspitzen (z.B. beim Sturz), oder gleichbleibenden Kräften ausgesetzt sind, treten in einem Slacklinesystem Dauerschwellbelastung auf. Diese führen bei Aluminium zu Mikrorissen und unvorhersehbar zu plötzlichem Bruch. Stahl hingegen kann sich bei Überlastung üblicherweise vor dem Bruch sichtbar verformen. Benutzt bitte Schäkel, Schraubglieder und Karabiner aus (Edel-)Stahl. Manche Hersteller bieten spezielle Aluminiumteile (z.B. Weblocks, Schäkel) für das Slacklinen an. Hier versuchen Hersteller die Festigkeit über Baumform und großzügige Dimensionierung zu erreichen.
  • Aufgrund der andersartigen Belastung sollte nie Material verwendet werden, das ihr auch zum Klettern benutzt. Wurde Ausrüstung schon beim Slacklinen eingesetzt, sollte sie nicht mehr zum Klettern verwendet werden.
  • Inspiziert euer Material regelmäßig. Material bei Beschädigung, spätestens jedoch nach Ablauf der vom Hersteller angegebenen Nutzungsdauer aussondern.
  • Halte dich hinsichtlich Produktrückrufen auf dem aktuellen Stand. Hierzu empfehlen wir unter anderem den Informationsbereich der International Slackline Association.
  • Beachtet die Gebrauchsanleitung und Sicherheitshinweise des von euch eingesetzten Materials (Weblocks, Webbing Grips, Flaschenzüge etc.).

Aufbau

  • Slacklineband und Schlingen gerade ausrichten um Scherkräfte und Drehmomente zu vermeiden.
  • Ratschen richtig schließen, sodass die Sicherung einrastet.
  • Ratschen abdecken, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Beim Spannvorgang entstehen hohe Kräfte, ein gespanntes System speichert sehr viel Energie! Bei Materialversagen könnten Teile in alle Richtungen beschleunigt werden und zu schweren Verletzungen oder Tod führen! Achtet daher auf ausreichend Sicherheitsabstand zu unbeteiligten Personen und Tieren. Begebt euch insbesondere bei der Verwendung von Flaschenzügen zum Spannen hinter den Befestigungspunkt (z.B. Baum).
  • Slacklinesystem mit Restband, oder Seil hintersichern, um umher fliegende Teile während des Slacklines zu verhindern. Die Sicherung sollte so früh wie möglich – idealerweise bereits vor dem Spannen – angebracht werden.